Mohnstollen

Die leckere, saftige Füllung dieses Mohnstollens macht ihn so lecker und er schmeckt so, wie beim Bäcker oder Konditor. Sie ist selbstgemacht und nicht fertig gekauft. Das Geheimnis sind die grob gemahlenen Nüsse, Rosinen und Brösel.

Aufmerksame Leser*innen dieses Blogs wissen, dass ich in einem Bäckerei-Familienbetrieb im Ruhrgebiet aufgewachsen bin. Dort gab es natürlich diverse Backwaren mit Mohn. Mein Favorit waren schon immer Mohnschnecken und Mohnstuten. Der Mohnstuten von meinem Papa wurde in Kastenformen gebacken und hatte dick Zuckerguß oben drauf, aber ansonsten war er diesem Mohnstollen sehr ähnlich. Der Hefeteig war auch etwas leichter als bei diesem mittelschweren Hefeteig. 

Ein echter Stollen wäre aus einem schwerem Hefeteig mit mehr Butter und Zucker als bei diesem Rezept. Es ist von daher ein Mittelding zwischen Mohnstuten und Mohnstollen, aber wie ich finde perfekt.

In die Mohnfülle kamen in der Bäckerei meines Vaters immer etwas Gebäck vom Vortag, das nicht verkauft wurde. Das sind die Brösel im Rezept und sie machen meiner Meinung nach den authentischen Geschmack aus. Ich habe ein trockenes Plunderteilchen zerkleinert. Es geht aber auch ein altes Croissant oder Kuchenreste, also nicht Paniermehl von Brot, sondern von süßem, buttrigem Gebäck. Nicht zu fein zerkleinern, es können kleine Stücke sein, also nicht Mehl, sondern eben Brösel. Dies verleiht der Füllung die nötige Bindung und Konsistenz.

Den Mohn habe ich im Mahlaufsatz der Küchenmaschine selbst frisch gemahlen. Darin mahle ich auch Gewürze, Nüsse und Kaffee. Es hat 3 Durchgänge gebraucht, aber gemahlener Mohn ist manchmal schwer zu finden. Frisch gemahlen ist der Mohn auch etwas aromatischer, wie alles, was frisch gemahlen wird.

Mein Tipp: Diese Mohnfüllung kannst du übrigens auch sehr gut für Mohnschnecken, Mohnkuchen und Mohnstriezel verwenden. Du brauchst nie wieder das teure Mohnback als Fertigprodukt kaufen, sondern kannst einfach eine Tüte ungemahlenen Mohn kaufen und die Füllung selbst herstellen! Darüberhinaus hast du eine extrem leckere Möglichkeit altbackenes Gebäck weiter zu verwenden, anstatt es weg zu werfen. Ich sammle altes Gebäck im Gefrierfach, bis ich wieder etwas mit Mohnfüllung backe. Mohnkuchen und Mohnstuten schmecken schließlich das ganze Jahr über und nicht nur zur Weihnachtszeit.

Zutaten:

Für den Hefeteig:

500 g Mehl

1 Tüte Trockenhefe oder Frischhefe

75 g Zucker

Vanillezucker

Prise Salz

2 Eier

1 Eiweiß

200 ml lauwarme Milch

50 g warme Butter

Für die Mohnfüllung:

250 g Mohn

400 ml Wasser
2 Eier
150 g Zucker

Abrieb von einer Zitrone

1 TL Zimt

1 Prise Salz

50  g Nüsse oder Mandeln

25 g Rosinen

75 g Brösel (siehe oben)

Zubereitung:

Hefeteig:

1. Etwas von der Milch und etwas von dem zucker mit der Hefe vermischen und kurz stehen lassen.

2. Mehl mit Zucker, Vanillezucker und Salz in einer Schüssel vermischen. Eier, Butter, Milch und das Hefegemsich hinzufügen und alles gut verkneten. Wenn der Teig sich nicht verbindet, noch etwas Milch hinzufügen, bis eine Kugel Hefeteig entsteht. Gut Durchkneten.

3. An einem warmen Ort 30 Minuten zugedeckt gehen lassen.

Mohnfüllung:

In der Zeit, in der der Hefeteig aufgeht, kannst du die Mohnfüllung machen.

1. Zuerst den Mohn mit der Küchenmaschine mahlen und mit dem Wasser kurz aufkochen.

2. Währendessen schon die Eier mit dem Zucker mit dem Mixer oder in der Küchenmaschine schaumig aufschlagen.

3. Den Mohn durch ein feines Sieb abschütten und die Flüssigkeit mit einem Löffel ausdrücken. Wenn du kein feines Sieb hast, geht auch ein Käseleinen. 

4. Die Nüsse mit den Rosinen ebenfalls mahlen. Das muss nicht zu fein sein, es können noch Stücke drin sein, aber keine ganzen Rosinen, da die nicht jeder mag.

5. Ein altes Gebäckstück zu Bröseln zerkleinern. Das geht mit einem Messer und dann in der Küchenmaschine oder mit einer groben Reibe.

6. Dann alles, auch Zimt und Zitronenschale in den Zucker-Ei-Schaum einrühren und gut vermengen.

Wenn der Hefeteig seine Größe verdoppelt hat, einmal gut durchkneten und zu einem Rechteck mit der Seitenlänge der Form ausrollen. Der Teig sollte gut 1 cm dick sein, nicht zu dünn ausrollen.

Die Mohnfüllung darauf verteilen. Beide Schichten sollen in etwa gleich dick sein, also auch etwa 1 cm dick.

Dann Aufrollen, die Enden etwas verschließen und dann in die gebutterte Form setzen. Das geht einfacher, wenn du eine Backunterlage verwendest. Die Naht sollte auf der Unterseite sein.

Nochmal an einem warmen Ort etwa 20 - 30 Minuten gehen lassen. Das übrig gebliebene Eigelb mit etwas Milch verrühren und den Mohnstollen damit bestreichen.

Den Backofen auf 200 °C Ober-und Unterhitze vorheizen.

Den Mohnstollen dann auf mittlerer Schiene, oder die zweite Schiene von unten in den Ofen schieben.

Nach 10-15 Minuten die Hitze etwas reduzieren auf 170 °C.

Wenn der Stollen von oben schon zu braun wird, eventuell ein kaltes Backblech auf die oberste Schiene einschieben oder mit Alufolie von oben abdecken.

Alles in allem braucht der Mohnstollen 35-40 Minuten im Ofen, aber ihr solltet ihn beobachten, damit er nicht zu dunkel wird, eventuell die Hitze nach 25 Minuten auf 150 °C reduzieren. Bei weniger als 35 Minuten ist er vielleicht in der Mitte nicht durch, also nicht zu früh rausnehmen, auch wenn er von außen schon braun ist. Den Ofen abschalten und den Mohnstollen noch 10 Minuten darin stehen lassen, dann rausnehmen und komplett abkühlen lassen.

Wer mag, kann den Mohnstollen mit Zuckerguß einstreichen. Einfach 6 EL Puderzucker mit wenig heißer Milch verrühren, bis ein cremiger Guß entsteht und den Mohnstollen damit einstreichen.

Der Mohnstollen schmeckt zum Adventskaffee und auch zum Frühstück sehr lecker und das nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über.