Spekulatius

Spekulatius weckt bei mir nostalgische Erinnerungen an meine Kindheit in der Bäckerei meines Vaters. Es gab eine alte Spekulatius-Maschine in der Bäckerei und ich habe als Kind oft mitgeholfen, die langen schwarzen Bleche in die Maschine zu stecken. Am anderen Ende kamen sie gefüllt mit Spekulatius wieder heraus.

Auch beim Verpacken des Spekulatius half ich jedes Jahr gerne mit. Was kaputt ging, durfte genascht werden. ;)
Der Spekulatius bei uns war heller, als der aus dem Supermarkt und schmeckte eben nicht nur nach den typischen Zutaten Butter, Zimt, Kardamom und Ingwer.


Als mein Vater mir neulich auf Nachfrage sagte, welches die besondere Zutat im Spekulatius ist, war ich überrascht, als er die Tonka-Bohne nannte.
Ich dachte die Tonka-Bohne wäre eine neumodische Backzutat! Es stellt sich heraus, dass mein Vater schon vor 50 Jahren Tonka Bohne in den Spekulatius tat!

Gut, also habe ich zum ersten Mal ganze Tonkabohnen gekauft und ja, es macht einen Unterschied und der Spekulatius schmeckt himmlisch!

Leider habe ich keine traditionellen Holzmodel. Ja, wirklich schade, dass ich diese stundenlange Arbeit nicht machen muss. ;) Ich habe stattdessen diese Schneemann Ausstecher benutzt. Die moderne Form schadet dem traditionellen Geschmack nicht!

Ich habe auch ein paar Sterne mit gehobelten Mandeln als Mandel-Spekulatius gebacken.

Holländischer Spekulatius wird traditionell am Nikolaustag gegessen. Er hat die braune Farbe von einem besonderen braunen Zucker, dem Cassonade-Zucker. Wie man einfach braunen Zucker selber machen kann, liest du hier.

In Holland gibt es auch gefüllten Spekulaas mit einer Füllung aus Marzipan, den werde ich dieses Jahr auch mal ausprobieren.

Spekulatiusgewürz besteht aus Zimt, Kardamom, Nelken, Ingwer und Sternanis. Ihr könnt es auch selbst mischen.


Zutaten:

175 g Butter (nicht hart)
400 g brauner Zucker
1 TL Spekulatiusgewürz
1 TL Zimt
1 frisch geriebene Tonkabohne
100 ml Wasser
2,5 g Backpulver
7,5 g Backnatron
600 g Mehl

Zubereitung:

1. Butter und Zucker mit dem Mixer oder mit der Küchenmaschine schlagen.Gewürze zufügen.
2. Triebmittel im Wasser auflösen und dann in die Schüssel geben. Gut vermischen.
3. Zuletzt Mehl hinzufügen und alles zu einem Teig verarbeiten.
4. In Folie einwickeln und im Kühlschrank einige Stunden durchziehen lassen (über Nacht).
5. Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und entweder mit einer Spekulatiusrolle oder mit alten Modeln formen. Alternativ Ausstecher mit Relief benutzen oder einen Keksstempel.
6. Im vorgeheizten Backofen bei 175 ° C etwa 12 Minuten backen. Je kleiner die Plätzchen sind, desto schneller werden sie braun.




 Nach Weihnachten ist vor Weihnachten...


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